Unfallhergang am "schwarzen Tag", dem 14.10.2000
An einer Ampel mit je einer Spur für Linksabbieger und Geradeausfahrer hatte sich eine Kolonne von Linksabbiegern gebildet, die sich bis auf die Spur der Geradeausfahrer (auf der 2 Autos warteten) zurückstaute. Für ein Auto war der verbleibende Platz nach rechts zu gering, aber mit einem Motorrad konnte man problemlos rechts an den nach links eingeordneten Autos vorbeifahren.

Das habe ich auch gemacht, allerdings bog ein entgegenkommender VW Jetta unachtsam durch eine Fuhrt, die die wartenden Autofahrer freigelassen hatten, quer über meine Fahrbahn nach links ab. Ich bin noch reflexartig nach rechts ausgewichen und habe eine Vollbremsung gemacht, aber durch die Tatsache, dass der Jetta ja auch in diese Richtung fuhr, war eine Kollision nicht mehr zu vermeiden.

Skizze zum Unfallhergang ansehen...

Der mies gelaunte Häders, der sich auf dem Bild gerade mächtig über den Vorfall ankotzt. (unten)

Links: Traurige Kaltverformung edlen Honda-Materials

Schäden an Häders:
Vorneweg: Ich kam weit besser davon als mein Mopped. Mein kleiner Finger links war beim Aufprall zwischen Auto und Moppedlenker eingequetscht und ausgekugelt worden. Nachdem ich ihn an der Unfallsstelle selbst wieder -zähneknischernd- eingerenkt habe, konnte ich sogar noch die 2km heimfahren.
Im Krankenhaus wurde ich für meine Einrenkung gelobt, der Finger wurde nur geschient und ich durfte mir vom behandelten Arzt anhören, was für ein "Scheiß-Sport" Motorradfahren doch sei.

Dummerweise haben wir nach dem Unfall nicht die Polizei geholt (das wird mir nie wieder passieren!), wodurch ich keinerlei Zeugen hatte und die 3 Leute im Auto im Nachhinein alles so hindrehen konnten, wie sie wollten. Sie wollten auch an der Kollisionsstelle "verkehrsbedingt gestanden" (obwohl die Durchfahrt zum Baumarkt IMMER frei ist) haben und ich soll plötzlich "aus Unachtsamkeit" in ein stehendes Auto gefahren sein(!), als ich verbotenerweise "rechts überholt" habe (bin aber nur an den stehenden Autos VORBEIGEFAHREN).

Da ich ohne Zeugen eh eine Teilschuld bekommen hätte und dann die Selbstbeteiligung meiner Versicherung eh hätte bezahlen müssen und ich das Motorrad schnellstmöglich wieder fit machen wollte (bei einem Gerichtsverfahren hätte das ewig gedauert), habe ich keine weiteren rechtlichen Schritte veranlasst.

Zum Glück war meine Hornet zum Zeitpunkt des Unfalls noch vollkaskoversichert (34PS). Mein Vater hat das nicht aus Mißtrauen so gemacht, sondern aus gesunder Vorsicht in Betracht des Wertes der nagelneuen Hornet. War angesichts des Vorfalls am 14.10.2000 wohl eine absolut richtige Entscheidung.

Schäden an der Hornet:
Laut Gutachter Totalschaden.
Laut Häders "noch lang gut" - und reparierbar :o)

Beim Aufprall schlug der Lenker nach rechts. Die Wucht des Aufpralls war so stark, dass der Anschlag am Rahmen nachgab und der rechte Gabelholm Dellen in Tank und Kühler gedrückt hat.
Der Kotflügel vorne ist eingerissen. Die Gabelholme waren auch nicht mehr zu gebrauchen, da sie ganz leicht nach hinten gekrümmt waren. Der Kupplungshebel war verbogen. Das Lenkkopflager war wahrscheinlich auch ausgeschlagen und die Gabelbrücken wurden in Mitleidenschaft gezogen.
In dem Schock vom Unfall ist mir die Kiste dann auch noch nach links umgefallen, was den Lichtmaschinendeckel verkratzt hat.

Oben: Wenn man ganz genau hinschaut, erkennt man auf diesem Bild die gekrümmten Gabelholme.

Oben: Der Anschlag für die Gabelbrücke, der nachgegeben und damit hohe Kosten verursacht hat

Das Gutachten:
Laut Gutachter beliefen sich die Reparaturkosten auf 10525,91 DM (5381,81 EUR). Es waren auf seiner Liste allerdings alle Teile vermerkt, die möglicherweise Schaden genommen haben könnten.

Der Wiederbeschaffungswert meiner CB wurde mit 9600 Mark (4908,40 EUR) beziffert, der Restwert auf 2200 Mark (1124,82 EUR), was eine Auszahlungssumme von 7400 DM (3783,56 EUR) bedeutete.

Der Wiederaufbau:
Ich wollte mir mein Mopped nicht totsagen lassen und habe so bald wie möglich mit dem Wiederaufbau begonnen. Einiges konnte ich zuhause trotz Eiseskälte in der Garage erledigen, den Einbau des Lenkkopflagers, der Gabelbrücken und -holme sowie den Lima-Deckel habe ich zwecks fehlender Ausrüstung (Hebevorrichtung, Kran o. ä.) ich in der Werkstatt machen lassen. Meine Kosten beliefen sich dank Mick auf insgesamt 4326,23 DM (2211,97 EUR), wobei 3767,40 DM (1926,24 EUR) für die Teile bei Mick und 558,83 DM (285,73 EUR) für die Arbeit in der Werkstatt draufgingen.

Ich habe bei dieser Gelegenheit vom Geldüberschuß auch gleich die härteren Technoflex Gabelfedern einbauen lassen und meinen Endtopf montiert.
Ganz herzlich möchte ich mich an dieser Stelle nochmal bei Mick bedanken, der mich die ganze Aufbauphase über mit aufbauenden Worten, guten Tipps und sehr günstigen Original-Ersatzteilen versorgt hat. Seine URL lautet:

http://www.kamikaze-motobike-parts.de

Das Fazit:
Sei vorsichtig und rechne immer mit der Dummheit anderer. Diese Regel hatte ich im Straßenverkehr immer im Hinterkopf, nach dem Unfall mehr denn je.

Auch bin ich froh, dass meine Gesundheit nicht stark beeinträchtigt wurde. Wenn der Wagen eine halbe Sekunde später abgebogen wäre und mich seitlich erfasst hätte, wäre wohl viel mehr passiert.

Eins noch: Nach einem Unfall immer die Polizei holen!